Der kalte Schlaf by Sophie Hannah

Der kalte Schlaf by Sophie Hannah

Autor:Sophie Hannah [Hannah, Sophie]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
ISBN: 978-3-8387-4576-3
Herausgeber: Verlagsgruppe Luebbe GmbH Co KG
veröffentlicht: 2013-09-19T04:00:00+00:00


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Sam Kombothekra schaute auf die Uhr. Elf Minuten nach neun. Er hatte es aufgegeben, arbeiten zu wollen, denn er wusste, er würde sich sowieso nicht konzentrieren können. Der Schneemann wollte nicht mehr nur Gibbs um Viertel nach neun in seinem Büro sprechen, er wollte sie alle sehen. Sam warf einen Blick auf Sellers, der über etwas lachte, was er auf Twitter gelesen hatte, und sich durch eine Packung Schokokugeln futterte. War er überhaupt noch nicht auf den Gedanken gekommen, dass eine Massenentlassung bevorstehen könnte? Sellers war wie ein großes Kind, das nichts von den Sorgen der Erwachsenen um sich herum ahnte. Gibbs’ scheinbarer Mangel an Nervosität war leichter zu erklären. Er musste seinen Frieden damit gemacht haben, dass er seinen Job verlieren könnte, als er beschloss, eigenmächtig zu handeln und Simons Anweisungen zu befolgen anstatt denen, die über Sam von Proust kamen. Es war etwas Zen-haftes an Gibbs, fand Sam und überlegte dann, was das Wort eigentlich bedeutete. Zen war ein Zweig des Buddhismus, so viel wusste er, aber konnte man es auch als Adjektiv gebrauchen?

Da er offenbar der Einzige im Raum war, der sich Sorgen zu machen schien, lag die Frage nahe, ob er vielleicht paranoid war. Vielleicht gab es ja gar keinen Grund zur Sorge. Er und Sellers hatten nichts Falsches getan. Mit welcher Begründung wollte Proust sie also loswerden, und warum ausgerechnet jetzt. Sogar Proust musste einsehen, dass er ein zuverlässiges Team brauchte, um den neuen Informationen nachzugehen, die zur Aufklärung von drei Fällen führen könnten.

Oder auch nicht. Sam wollte unbedingt wissen, was von beidem zutraf, und er wollte seinen Teil beitragen. Urplötzlich hatte er das Gefühl, der richtige Mann für die Aufgabe zu sein. Am Dienstag und gestern hatte es so ausgesehen, als hätte Proust Recht. Heute, nach dem Brand in Amber Hewerdines Haus, sprach alles für Simon. Und das führte dazu, dass Sam bleiben und weiter hier arbeiten wollte, aber vor allem wollte er sich nicht gezwungen sehen, seine Kündigung einzureichen. Er betete, der Schneemann möge ihm die Wahl nicht bald abnehmen.

Die Tür von Prousts Büro ging auf. Niemand kam heraus. Sam sah, wie Simon in der Tür stehen blieb, und spürte seine Unsicherheit, da er nicht wusste, ob er bleiben oder gehen sollte. »Na los«, sagte er schließlich zu Sellers und Gibbs. »Bringen wir es hinter uns.« Er ging voran, den Kopf voll Bilder von Soldaten, die losmarschierten, um sich dem Kugelhagel zu stellen. Das hier würde er jedenfalls bestimmt nicht vermissen, dieses Gefühl, niedergeschlagen in einen geschlossenen Raum marschieren zu müssen, in dem noch nie jemanden etwas Gutes erwartet hatte.

»Irgendwelche Ermittlungsfortschritte beim Brandanschlag?«, blaffte der Schneemann ihn an, sobald er sein Büro betrat. »Oder, wenn Sie damit nicht dienen können, bei irgendwas anderem?«

»Es wurde bestätigt, dass es sich bei dem Feuer im Haus Hewerdine gestern Nacht um Brandstiftung handelt …«, begann Sam.

»Irgendwelche Erkenntnisse außer der offensichtlichen Tatsache, dass der Brandanschlag ein Brandanschlag war?«, feuerte Proust zurück. Sein Blick ließ Sam los und wanderte an der Reihe seiner Ermittler entlang. Sie standen immer in



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